Telematikinfrastruktur
19. Mai 2025·6 min. Lesezeit

Die TI wird unseren Pflegealltag spürbar erleichtern

Die Frankfurter Pflegeeinrichtung des TrotzDem Aktiv e.V. zählt zu den TI-Pionieren in der Pflege.

Steffi Dölchow
von Steffi Dölchow
Die TI wird unseren Pflegealltag spürbar erleichtern

Sie wurde als eine der ersten Einrichtungen über das TI-Gateway von curenect an die TI angebunden. Im Interview berichtet Geschäftsführer Andreas Horst von seinen Erfahrungen rund um die Installation. Dabei wird deutlich: Wer rechtzeitig handelt, kann Stress vermeiden – und früher von den Vorteilen der TI profitieren.

Herr Horst, welche Rolle wird die TI-Anbindung für Ihren Arbeitsalltag in der Pflege spielen?

Die TI wird unseren Pflegealltag spürbar erleichtern. Sie ermöglicht eine direkte, verschlüsselte und sichere Kommunikation mit Arztpraxen, Krankenkassen und anderen Partnern. Besonders schätze ich, dass wir Fehlerquellen reduzieren können, etwa wenn wir Medikationspläne auswerten oder Dokumente versenden. Das kann für unser Team eine enorme Arbeitserleichterung sein. Dadurch sparen wir wertvolle Zeit und entlasten auch die Angehörigen. Dazu kommt, dass die TI ein geschützter Bereich ist, was Vertrauen bei den Angehörigen schafft. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Technik stabil läuft – aber genau das zählt ja zu den Stärken des TI-Gateways.

Ihre Einrichtung in Frankfurt gehört zu den ersten, die über das TI-Gateway angebunden sind. Warum haben Sie sich so früh darum gekümmert?

Letzten August hatte ich einfach die Zeit, mich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und ich wusste: Wenn ich jetzt nichts unternehme, wird es später stressig. Wegen der allgemeinen Personalknappheit kommt es in der Pflege leider häufiger vor, dass vieles auf den letzten Drücker erledigt wird. Wenn dann alle gleichzeitig den TI-Anschluss bekommen wollen, wird es schwierig. Deshalb mein Tipp an andere Einrichtungen: Frühzeitig kümmern! Wer jetzt startet, vermeidet Stress.

Ein anderer Aspekt ist, dass wir uns durch die frühe Anbindung in Ruhe mit der Technik vertraut machen können. Wir haben jetzt eine Einführungsphase von mehreren Wochen mit genügend Zeit für die Information der Angehörigen und Testphasen für unser Personal. Es ist viel besser, Erfahrungen zu sammeln, bevor es Pflicht wird und alle unter Zeitdruck stehen.

Warum haben Sie sich für das TI-Gateway von curenect entschieden?

Ehrlich gesagt habe ich etwas Zeit gebraucht, um mich mit den Möglichkeiten zu beschäftigen. Für uns war klar: Eine Lösung muss einfach sein und in unsere bestehende Struktur passen. Das TI-Gateway hat mich überzeugt, weil es unsere Abläufe kaum stört und wir damit für die Zukunft bestens aufgestellt sind. Was mir besonders gefallen hat: Das Gateway ist schnell installiert. Für unsere Einrichtung war es wichtig, dass der Betrieb nicht länger unterbrochen wird – das war hier überhaupt kein Problem.

Wie genau lief die Installation ab? Gab es etwas, das Sie positiv überrascht hat?

Die Techniker von curenect waren äußerst gut vorbereitet. Innerhalb von drei Stunden war alles fertig – ohne unseren gewöhnlichen Betrieb zu stören. Kleinere Probleme im Installationsprozess wurden sofort gelöst. Von dem Installationsteam hatte ich den Eindruck, dass sie das schon seit Jahren machen. Positiv überrascht hat mich der ganze Installationsprozess. Auch Fragen wurden kompetent beantwortet und danach konnten wir direkt mit den ersten Tests beginnen.

Was haben Sie als erstes mit TI ausprobiert?

Wir haben zuerst kleine Gehversuche unternommen, zum Beispiel mit dem Verzeichnisdienst. Das hat alles ruckzuck funktioniert. Dann habe ich mit meiner eigenen Versichertenkarte den Zugriff auf Patientendaten ausprobiert. Alles reibungslos. Das wird uns in Verbindung mit der Kommunikation über KIM sehr helfen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie noch für die Zukunft?

Die TI wird auch dazu beitragen, Verwaltungsabläufe zu verschlanken. So können beispielsweise die Nachweise der Pflegeberatungsgespräche, die bisher per Post an die Pflegekassen übermittelt werden, zukünftig sicher und schnell über KIM versendet werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Rechtssicherheit und Nachvollziehbarkeit. Noch faxen wir viel – aber das ändert sich hoffentlich bald.

Wird das Fax mit der TI überflüssig?

Ehrlich gesagt: Ich hoffe es. Im Moment bekommen wir noch viele Faxe aus den Arztpraxen. Aber je mehr sich KIM etabliert, desto mehr wird das Fax überflüssig. Für uns würde das bedeuten, dass wir weniger mit Papier zu tun haben. Stellen Sie sich einmal vor, wie viel Zeit es uns kostet, irgendwo anzurufen, weil etwas Handschriftliches nicht lesbar ist. Diese Zeit haben wir im Pflegealltag nicht. Deshalb wäre eine sichere digitale Kommunikation ein guter Fortschritt. Aber dazu braucht es natürlich die Bereitschaft aller Beteiligten.

Wie technikaffin müssen Pflegekräfte sein, um mit der TI zu arbeiten?

Man muss keine IT-Expertin oder IT-Experte sein. Wer heute Apps bedienen und E-Mails schreiben kann, kommt auch mit der TI zurecht. Wichtig ist nur die Bereitschaft, sich einmal darauf einzulassen. Es ist wie mit Word oder Excel: Am Anfang braucht es Übung, dann wird es Routine. Auch KIM funktioniert kaum anders als ein normales E-Mail-Programm. Technikaffin muss man also nicht sein – Offenheit reicht.

Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit curenect?

Wirklich positiv. Ich habe mich jederzeit gut betreut gefühlt. Egal ob bei der Vorbereitung, bei der Installation oder jetzt in der Anfangsphase – bei Fragen gab es immer kompetente Hilfe. Gerade wenn man sich mit neuer Technik beschäftigt, ist das Gold wert.

Würden Sie anderen Pflegeeinrichtungen das TI-Gateway von curenect empfehlen?

Absolut! Ich kann nur raten, frühzeitig eigene Erfahrungen zu sammeln. Wer die Karten noch nicht bestellt hat, sollte das schnellstmöglich nachholen und dann direkt den TI-Anschluss ins Auge fassen. Denn je früher man anfängt, desto einfacher wird die Umstellung. Kleinere Probleme lassen sich jetzt noch in Ruhe lösen, bevor der Betrieb unter Zeitdruck steht. Außerdem: Die Zusammenarbeit mit curenect war wirklich angenehm. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben. Mit dieser Lösung können auch kleinere Einrichtungen problemlos mithalten und zukunftsfähig werden.