Telematikinfrastruktur
23. Juni 2025·5 min. Lesezeit

TI-Gateway & ePA: Was Primärsystem-hersteller jetzt wissen müssen

Die ePA ist nicht länger Zukunftsmusik, sondern Teil des Versorgungsalltags.

Steffi Dölchow
von Steffi Dölchow
TI-Gateway & ePA: Was Primärsystem-hersteller jetzt wissen müssen

Seit dem 29. April 2025 befindet sich die elektronische Patientenakte (ePA) im flächendeckenden Rollout – und wird dadurch erstmals spürbar für alle Leistungserbringer. Was bisher eher abstrakt diskutiert wurde, ist nun konkret: Die ePA ist nicht länger Zukunftsmusik, sondern Teil des Versorgungsalltags.

Für Primärsystemhersteller und Systemhäuser heißt das: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Praxen, Apotheken und Pflegeeinrichtungen fundiert zu informieren und technisch zu befähigen. Wir fassen zusammen, worauf es dabei aus der Anwender:innen-Perspektive ankommt – und wie ein moderner TI-Zugang mit dem TI-Gateway den Unterschied macht.

Was ändert die ePA für Leistungserbringer?

Die ePA ist angekommen – und beginnt, den Versorgungsalltag aktiv mitzugestalten. Während sie aktuell schrittweise eingeführt wird, beginnt ab Oktober 2025 die verpflichtende Befüllung – zunächst durch Vertragsärzt:innen. Im Versorgungsalltag bedeutet das vor allem eins: neue Prozesse und klare Anforderungen an Technik, Sicherheit und Datenschutz. Schon jetzt zeigen sich spürbare Veränderungen:

TI-Anwendungen werden konkret nutzbar: Nützliche Funktionen wie die elektronische Medikationsliste (eML) oder eArztbriefe lassen sich strukturiert abrufen und einsehen – direkt aus dem System.

Primärsysteme passen sich an: neue Menüpunkte, Funktionen und Schnittstellen zur ePA werden in vielen Systemen sichtbar – die Integration wird Teil des Alltags.

Versorgung wird sektorenübergreifend vernetzter: Krankenhäuser, Praxen und andere Einrichtungen erhalten Zugriff auf dieselben Informationen – für mehr Transparenz und eine bessere Zusammenarbeit.

Datenschutz rückt näher an den Praxisalltag: mit feingranularen Zugriffsrechten, individuellen Freigaben und der Notwendigkeit, Daten verantwortungsvoll zu verwalten.

Gleichzeitig tauchen jetzt viele Fragen auf, besonders im Hinblick auf die verpflichtende Nutzung ab Herbst 2025:

„Welche Dokumente müssen in die ePA?“ Die ePA bündelt genau das, was zählt: Diagnosen, Medikationspläne, Arztbriefe oder Laborbefunde – immer abgestimmt auf das Versorgungsgeschehen. Die gematik gibt hier einen Überblick über empfohlene Inhalte und Strukturen.

„Was sehen Patient:innen – und was nicht?“ Die ePA ist patientengeführt: Versicherte entscheiden, wer was sehen darf. Leistungserbringer brauchen also technische Lösungen mit integriertem Berechtigungsmanagement. Mehr Informationen dazu finden Sie bei der KBV und im ePA-Berechtigungskonzept der gematik.

„Was bedeutet das konkret für meinen Ablauf in der Praxis oder Apotheke?“ Die ePA ersetzt keine Dokumentation – sie verändert, wie Informationen bereitgestellt werden. Gleichzeitig entfallen viele Rückfragen und Medienbrüche, weil wichtige Infos zentral vorliegen. Eine gute Integration ins Primärsystem sorgt dafür, dass diese Abläufe mit wenigen Klicks funktionieren.

Klar ist also: Die ePA verändert den Versorgungsalltag – und eröffnet neue Chancen. Richtig genutzt, kann sie Abläufe vereinfachen, die Kommunikation verbessern und die Patientensicherheit erhöhen. Ein strukturierter Medikationsplan, nachvollziehbare Arztbriefe oder Diagnosen in der ePA schaffen Transparenz – und ermöglichen fundierte Entscheidungen dort, wo sie gebraucht werden.


Mehrwert – sichtbar in Apotheke und Pflege

Besonders spürbar wird das dort, wo bisher Informationslücken gefährlich waren:

  • In Apotheken ermöglicht die ePA einen strukturierten Blick auf Medikationspläne. Doppelverordnungen lassen sich somit vermeiden und Wechselwirkungen früher erkennen.
  • In der Pflege bietet die ePA die Chance auf echten digitalen Datenaustausch mit Arztpraxen – sicher, nachvollziehbar und aktuell.
  • Sobald Einrichtungen an die TI angebunden sind, können Pflegekräfte auf relevante Verordnungen zugreifen und so fundierter dokumentieren und handeln.

Gerade Pflegeeinrichtungen profitieren, wenn sie frühzeitig starten: Wer den TI-Zugang schon jetzt sauber aufsetzt, kann Prozesse mit der ePA erproben, bevor die gesetzliche Verpflichtung ab Juli 2025 greift.


Das TI-Gateway – wie moderne Anbindung den Alltag erleichtert

Eine zentrale Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz der ePA ist ein stabiler, wartungsarmer Zugang zur Telematikinfrastruktur. Genau hier setzt das TI-Gateway von curenect an:

  • Keine Hardware vor Ort
  • Kein Wartungsstau bei Konnektoren
  • Eine zentrale, software-basierte Anbindung mit Monitoring und Support

Dabei ist wichtig zu verstehen: Die ePA wird im Primärsystem genutzt. Was Leistungserbringer in ihrer Praxis- oder Apothekensoftware sehen und wie sie mit der ePA arbeiten, hängt direkt vom eingesetzten System ab: Dort wird entschieden, welche Klicks notwendig sind, welche Masken angezeigt werden und wie die Dokumente verarbeitet werden.

Damit diese Inhalte aus der TI zur Verfügung stehen, braucht es eine stabile, zugelassene Anbindung – genau hier kommt das TI-Gateway ins Spiel. Es sorgt im Hintergrund dafür, dass medizinische Informationen zuverlässig und sicher bereitgestellt werden, damit die ePA reibungslos in den Versorgungsalltag integriert werden kann.

Für Leistungserbringer heißt das: weniger Aufwand, weniger Störungen – und eine TI, die einfach funktioniert, wenn sie gebraucht wird. curenect übernimmt dabei Einrichtung, Betrieb und Betreuung – verlässlich und praxistauglich. Für Systemhäuser und Primärsystemanbieter bedeutet es: weniger Supportkosten, weniger Frust – und mehr Zeit für die Integration neuer Anwendungen.

Unser Fazit: Wer vorbereitet ist, bleibt handlungsfähig

Die ePA kommt – Schritt für Schritt. Manche Leistungserbringer begegnen dem Thema noch skeptisch. Doch mit der passenden technischen Grundlage und guter Kommunikation lässt sich die ePA strukturiert und reibungslos in den Versorgungsalltag integrieren – und wird zur echten Chance für moderne Gesundheitsversorgung.

Wir unterstützen Sie dabei – mit verlässlicher TI-Anbindung, technischer Expertise und Lösungen, die praxistauglich sind. Damit Sie Ihren Kund:innen genau das bieten können, was sie jetzt brauchen: Übersicht, Sicherheit und Vertrauen.