Telematikinfrastruktur
18. Aug. 2025·3 min. Lesezeit

Eine Chance für Heil- und Hilfsmittel

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen zählt zu den bedeutendsten Zukunftsprojekten unserer Zeit – mit klaren Vorteilen für Heil- und Hilfsmittelerbringer.

Steffi Dölchow
von Steffi Dölchow
Eine Chance für Heil- und Hilfsmittel

Mit dem Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) wird auch die Heil- und Hilfsmittelversorgung ein fester Bestandteil dieses digitalen Netzwerks. Das bedeutet: Heil- und Hilfsmittelerbringer sind nicht länger nur „Zulieferer“, sondern anerkannte Partner in der Versorgungskette.

Sie tragen entscheidend dazu bei, dass Patient:innen schneller, sicherer und individueller unterstützt werden können. Die TI ist damit nicht nur eine technische Vorgabe, sondern eine Chance, den eigenen Stellenwert im Gesundheitssystem zu stärken.

Kommunikation neu gedacht: KIM

Eines der ersten spürbaren Anwendungsfelder für Heil- und Hilfsmittelerbringer ist KIM (Kommunikation im Medizinwesen). KIM ersetzt Fax und Briefpost durch eine sichere digitale Kommunikation – direkt zwischen den Beteiligten im Gesundheitswesen. Dadurch lassen sich Rückfragen schneller klären, Rezepte effizienter bearbeiten und die Zusammenarbeit mit Ärzt:innen, Therapeut:innen oder Krankenkassen erheblich beschleunigen. Die tägliche Arbeit wird einfacher – und Patient:innen profitieren von kürzeren Wartezeiten und klaren Abläufen.

Patienteninformationen im Blick: ePA

Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) erhalten Heilmittelerbringer Zugang zu relevanten Informationen, die bisher oft schwer erreichbar waren. Befunde, Arztbriefe oder Therapiepläne können einfacher berücksichtigt werden. Das führt zu einer Versorgung, die individueller und besser abgestimmt ist – ein echter Mehrwert für die Patient:innen und ein Beitrag zur Qualität in der Versorgung.

Ausblick eVO: Digitale Verordnung als Entlastung

Auch die elektronische Verordnung (eVO) wird die Arbeit in der Hilfsmittelversorgung deutlich vereinfachen. Anstelle papiergebundener Prozesse läuft die Verordnung zukünftig digital – weniger Aufwand, weniger Fehlerquellen, schnellere Abläufe. Zwar wurde die verpflichtende Einführung für Hilfsmittel verschoben. Ihre Einführung kann jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt ein Schlüssel zur Entlastung im Alltag und zur weiteren Professionalisierung der Branche sein.

Mehrwerte der TI: Effizienz, Sicherheit, Attraktivität

Die TI bringt nicht nur Pflichten, sondern vor allem Chancen:

Effizientere Abläufe: Medienbrüche entfallen, Fax und Papierpost gehören der Vergangenheit an.

Datensicherheit: TI-Anwendungen erfüllen höchste Sicherheitsstandards.

Datenqualität: Digitale Prozesse verringern Fehler und schaffen eine bessere Basis für Versorgung und Abrechnung.

Attraktivität des Berufsbilds: Moderne digitale Arbeitsbedingungen machen die Arbeit in der Heil- und Hilfsmittelversorgung zukunftsfähig und steigern die Attraktivität für Fachkräfte.

TI-Gateway: Beste Basis für die Zukunft

Mit einem TI-Gateway steht Heil- und Hilfsmittelerbringern die komfortabelste und zukunftssicherste Variante des TI-Zugangs zur Verfügung. Es reduziert den technischen Aufwand in den Betrieben, hält die Systeme aktuell und bietet eine stabile Basis, um alle kommenden TI-Anwendungen einfach zu nutzen. Damit können sich Betriebe auf das Wesentliche konzentrieren: die Versorgung ihrer Patient:innen.

Fazit: Nützlicher Fortschritt statt Pflicht

Die Telematikinfrastruktur ist keine lästige Pflicht, sondern ein klares Signal der Anerkennung: Heil- und Hilfsmittelerbringer gehören ins Herzstück der vernetzten Versorgung. Der TI-Anschluss macht Abläufe effizienter, erhöht die Sicherheit und stärkt die Rolle dieser wichtigen Berufsgruppe im Gesundheitswesen. Wer sich anschließt, gestaltet aktiv die Zukunft der Versorgung mit – und macht Heil- und Hilfsmittelversorgung zu einem modernen, zukunftsfähigen Bestandteil des Gesundheitssystems.