Telematikinfrastruktur
10. Juli 2022·3 min. Lesezeit

Der Schlüssel zur Digitali­­sierung

Dieser Artikel behandelt die elektronische Gesundheitskarte (kurz: eGK) und ihre Rolle in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens.

Jan Helmig
von Jan Helmig
Der Schlüssel zur Digitali­­sierung

Bevor wir tiefer eintauchen in die Welt der Fachanwendungen der Telematikinfrastruktur, geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über ein wichtiges Mittel für die Nutzung der Anwendungen: Die elektronische Gesundheitskarte (kurz: eGK). Diese Karte ist ein scheckkartengroßer Ausweis, ausschließlich für gesetzlich Versicherte, der Informationen speichert. Die eGK enthält die Stammdaten eines Versicherten, also den Namen, das Geburtsdatum sowie die Adresse und sie gibt Auskunft darüber, wie der Versicherungsstatus eines Patienten ist. Sie kommt zum Einsatz, wenn medizinische Leistungen wie beispielsweise Sprechstunden oder Behandlungen in einer Arztpraxis in Anspruch genommen werden. Bevor Versicherte behandelt werden können, müssen sie die eGK in der Praxis vorlegen.

Der erste Schritt in Richtung Digitalisierung

Warum genau ist die elektronische Gesundheitskarte nun der Schlüssel zur Digitalisierung im deutschen Gesundheitssystem? Seit 2015 ist lediglich die eGK als Nachweis geltend, um Leistungen sowie Behandlungen in Anspruch nehmen zu können. Sie ist der erste Schritt in Richtung eines digitalen Gesundheitswesens, da über die eGK erste digitale Fachanwendungen innerhalb der Telematikinfrastruktur genutzt werden konnten. Daher spricht man vom Türöffner oder dem Schlüssel zur Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Eine der ersten nutzbaren Fachanwendungen ist das Versichertenstammdatenmanagement (kurz: VSDM), dass wir im nächsten Artikel genauer beleuchten.

Die Gesundheitskarte ist jedoch noch viel mehr als nur eine einfache Plastikkarte. Durch die NFC-Technologie ist sie in der Lage den kontaktlosen Austausch von Daten zu ermöglichen. Darüber hinaus können freiwillig weitere wichtige Informationen auf ihr gespeichert werden wie beispielsweise Notfalldaten und Medikationspläne.

Wie erhalte ich eine elektronische Gesundheitskarte?

Die eGK wird in der Regel über die gesetzlichen Krankenkassen automatisch ausgestellt und an die Versicherten versendet. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, kann die Karte auch bei der jeweiligen Krankenkasse beantragt werden. Die neue eGK ist durch eine 6-stellige Kartenzugangsnummer sowie des Symbols für drahtlose Übertragung erkennbar.

Welche Vorteile hat die eGK?

Technologie ermöglicht Datenaustausch und die Nutzung von wichtigen digitalen Anwendungen

Die Stammdaten auf der eGK sind immer aktuell, da sie bei einem Arztbesuch mit denen der Krankenkasse verglichen werden. Die Datenhoheit liegt weiterhin beim Patienten

  • Neben den Stammdaten können auch Notfalldaten oder der Medikationsplan auf der eGK gespeichert werden. So liegen den Rettungskräften alle relevanten Informationen vor
  • Die Rückseite der eGK dient als "europäische Krankenversicherungskarte". So wird die medizinische Behandlung innerhalb der EU gewährleistet
  • Die Nutzung dieser digitalen Anwendungen führt dazu, dass mehr Zeit für die Behandlung eingeräumt werden kann

Sollten Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Artikel haben, schreiben Sie uns gerne unter info@curenect.de oder vernetzen Sie sich mit unserem LinkedIN Account.