Telematikinfrastruktur
13. Aug. 2025·4 min. Lesezeit
Einbox-Konnektor am Ende – TI‑Gateway statt Laufzeitverlängerung
Die gematik hat entschieden: Spätestens 2030 wird der Einbox‑Konnektor aus der Telematikinfrastruktur (TI) verschwinden.


Mit dem Beschluss der gematik steht fest, dass sich alle Beteiligten im Gesundheitswesen rechtzeitig mit zukunftssicheren TI-Architekturen befassen müssen – allen voran mit dem TI-Gateway. Für Leistungserbringer, PVS-Hersteller und Reseller bedeutet das: Jetzt umdenken und den Wechsel aktiv gestalten. Der Einbox-Konnektor ist eine auslaufende Technologie, die Zukunft der TI ist das TI-Gateway.
Warum laufen Einbox-Konnektoren aus?
Der Grund für das baldige Ende liegt im technischen Konzept des Einbox-Konnektors. Er ist als Hardware-Komponente konzipiert, die vor Ort in Praxen, Apotheken und anderen Einrichtungen installiert wird. Dabei werden Sicherheitszertifikate fest verbaut, die für maximal fünf Jahre gültig sind. Grundsätzlich ist die begrenzte Laufzeit ein sinnvolles Sicherheitselement, das vor Missbrauch schützt – vergleichbar mit einem Ausweis, der regelmäßig erneuert werden muss. Danach müssen entweder das Gerät einschließlich des Sicherheitszertifikats ersetzt oder über eine Laufzeitverlängerung aktualisiert werden. Das sorgt allerdings für einen hohen Aufwand – und führte schon häufiger zu Problemen.
Zwar erlaubt die gematik eine einmalige Verlängerung der Konnektorzertifikate um bis zu drei Jahre, doch die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: Dieser Weg ist fehleranfällig, denn die Technologie veraltet. In verschiedenen Fällen kam es nach Laufzeitverlängerungen zu technischen Störungen. Aufwändige manuelle Workarounds waren nötig – auf den Kosten bleiben Leistungserbringer unter Umständen sitzen. Zudem löst eine Laufzeitverlängerung ein wesentliches Grundproblem nicht: Der nächste Konnektortausch ist absehbar.
Kurz gesagt: Die Laufzeitverlängerung ist kein nachhaltiger Weg – sondern höchstens ein kurzfristiges Pflaster. Wer heute in einen nachhaltigen TI-Zugang investieren will, kommt am TI-Gateway nicht vorbei.
TI-Gateway als zukunftssichere Nachfolgetechnologie
Das TI-Gateway wurde als Antwort auf die strukturellen Schwächen herkömmlicher Konnektoren entwickelt. Das TI-Gateway ersetzt Einbox-Konnektoren und bietet Endanwendern dabei einen entscheidenden Vorteil: Die Konnektorbox als dezentrale Hardware wird durch eine zentrale Infrastruktur ersetzt, die im Rechenzentrum als Managed Service betrieben wird. Das bedeutet Updatesdates und Sicherheitszertifikate werden nicht mehr lokal, sondern zentral verwaltet. Das reduziert den Wartungsaufwand erheblich und vermeidet Ausfallzeiten. Leistungserbringer haben in der Folge deutlich weniger TI-Stress. In anderen Worten: Mit dem Gateway wird die TI endlich ein Service.
- Weitere Eigenschaften des TI-Gateways sind klare Vorteile gegenüber Einbox-Konnektoren:
- Wartungsarm: Für das TI-Gateway sind keine Vor-Ort-Installationen nötig. Schon der Wechsel auf das TI-Gateway kann per Ferninstallation erfolgen.
- Weniger Fehlerquellen: Das TI-Gateway benötigt vor Ort weniger anfällige Geräte und weniger manuelle Eingriffe. Das zahlt sich aus – durch eine stabilere TI-Anbindung.
- Nie wieder Konnektortausch: Regelmäßige Austauschaktionen vor Ort entfallen vollständig. Das TI-Gateway läuft nicht ab.
- Skalierbar: Mehrere Konnektoren können durch ein zentrales Gateway ersetzt werden können. Das erleichtert die Verwaltung vor allem für größere Einrichtungen.
- Zukunftssicher: Zukünftige Updates der TI erfolgen genau wie Wartungen im Hintergrund – ohne die Abläufe vor Ort zu stören und ohne Techniker-Termine.
Mit dem TI-Gateway in die Zukunft
Die Einbox-Konnektoren sind ein Auslaufmodell. Die gematik hat das klare Ziel formuliert, diese Technologie bis 2030 komplett abzulösen. Mit dem TI-Gateway ist die Nachfolgelösung bereits erfolgreich im Einsatz. Die TI wird zentraler und serviceorientierter – das TI-Gateway ist der Schlüssel dazu. Erste Erfahrungsberichte aus der Apotheke und aus der Pflege zeigen, wie der Wechsel gelingt.
Statt in verlängerte Laufzeiten mit begrenzter Perspektive zu investieren, empfiehlt es sich, frühzeitig auf die neue Infrastruktur umzusteigen. Leistungserbringer und ihre IT-Partner sollten sich frühzeitig auf den Wechsel vorbereiten. Denn wer jetzt handelt, profitiert von stabileren Abläufen und einem deutlich verringerten Wartungsaufwand. Der Wechsel zum TI-Gateway ist nicht nur sinnvoll – er ist langfristig der einzige Weg, um in der TI stabil, sicher und effizient arbeiten zu können.